Zahnzusatzversicherung für fehlende Zähne

Wann sollten Sie fehlende Zähne mitversichern?

Häufig existiert der Wunsch, bereits fehlende Zähne oder einen fehlenden Zahn mitzuversichern. Es ist ein verständliches Anliegen, wenn Sie bedenken, dass hochwertiger Zahnersatz häufig die kostspieligste Behandlung beim Zahnarzt darstellt. Wir zeigen Ihnen, wie Sie die bereits bestehende Zahnlücke mitversichern können.

Der Nutzen einer Zahnzusatzversicherung, die bereits fehlende Zähne mit in den Versicherungsschutz einschließt, ist einfach erklärt: Die zukünftige Zahnersatzmaßnahme wird ganz oder teilweise von der Versicherung bezahlt – nicht von Ihnen selbst. Dies gilt allerdings nur, wenn die Behandlung nicht bereits angeraten, laufend oder beabsichtigt ist. Hier eine Beispielrechnung dazu:

Was Sie über eine Zahnzusatzversicherung für fehlende Zähne wissen müssen

1. Was sind fehlende Zähne – Was ist ein fehlender Zahn?

Um die Frage nach bereits fehlenden Zähnen zu beantworten, muss zunächst definiert werden, was unter einem fehlenden Zahn zu verstehen ist. Entsteht durch das Ziehen oder Ausfallen eines bleibenden Zahns eine Lücke, die nicht versorgt ist, spricht man von einer Zahnlücke. Eine zahnärztliche Maßnahme wie ein Implantat, eine Brücke oder eine Prothese kann eingesetzt werden, um den fehlenden Zahn zu ersetzen. Für eine Versicherungsgesellschaft gilt ein Zahn so lange als fehlend, bis dieser Zustand behoben ist.

Nicht als fehlende Zähne hingegen gelten Zahnlücken, die bereits geschlossen sind. Im Rahmen einer kieferorthopädischen Maßnahme wird eine Lücke durch Zusammenführen der nebenliegenden Zähne geschlossen. Im Fachjargon heißt dies Lückenschluss.

Ist der fehlende Zahn einer der Weisheitszähne, ist dieser bei den Gesundheitsfragen ebenfalls nicht anzugeben, da Weisheitszähne nicht ersetzt werden. Sobald eine Zahnlücke mit einem festen Zahnersatz versorgt wurde (bspw. Implantat, Zahnbrücke) handelt es sich ebenfalls nicht mehr um fehlende Zähne.

Wurde die Zahnlücke mit herausnehmbarem Zahnersatz versorgt (Teilprothese), gilt sie bei manchen Gesellschaften als ersetze Zähne und bei anderen als fehlende Zähne. In den Gesundheitsfragen zur Zahnzusatzversicherung wird hierauf speziell hingewiesen, falls herausnehmbarer Zahnersatz mit fehlenden Zähnen gleichzusetzen ist.

Keine fehlenden Zähne sind Zahnlücken:

• bei denen Lückenschluss vorliegt
• die Weisheitszähne sind oder
• die mit festem (oder herausnehmbarem) Zahnersatz versorgt sind

2. Sind bereits fehlende Zähne in der Zahnversicherung mitversichert?

Nein, nicht bei allen Versicherungen. Einige Gesellschaften lehnen einen Antrag ab, sobald bei der Gesundheitsprüfung ein fehlender Zahn angegeben wird. Bei den Tarifen ohne Gesundheitsprüfung hingegen ist die Zahnzusatzversicherung mit fehlenden Zähnen abschließbar, es erfolgt aber ein Leistungsausschluss für die Zahnlücke. Andere Zahntarife sind trotz fehlender Zähne abschließbar und die Zahnlücke ist mitversichert. Die möglichen Auswirkungen der fehlenden Zähne bei Abschluss des Zahntarifs sind:

• Der fehlende Zahn ist ohne Einschränkung mitversichert
• Es fällt pro fehlendem Zahn ein Risikozuschlag an
• Durch die Zahnlücke gibt es eine Anpassung der Leistungsstaffel

3. Angabe der Zahnlücke in den Gesundheitsfragen

Bei Zahnzusatzversicherungen, die eine Gesundheitsprüfung bei der Antragstellung verlangen, wird nach der Anzahl der fehlenden Zähne oder der unversorgten Zahnlücken gefragt. Die Versicherungsgesellschaft möchte oft nicht nur die genaue Anzahl, sondern auch die spezifische Position der fehlenden Zähne im Antrag wissen. Es ist entscheidend, den Antrag für die Zahnversicherung wahrheitsgetreu und vollständig auszufüllen. Sie sind zur vorvertraglichen Anzeigepflicht verpflichtet, und im schlimmsten Fall kann die Versicherungsgesellschaft den Versicherungsschutz nach Jahren der Beitragszahlung aufkündigen und die Leistung ablehnen. Im Rahmen der ersten großen Zahnersatzmaßnahmen für fehlende Zähne prüfen die Gesellschaften häufig die Patientenakte und vergleichen diese mit den Angaben in der Gesundheitsprüfung.

4. Mitversicherung fehlender Zähne – Preis und Konditionen

Die fehlenden Zähne mitversichern – das ist oftmals das Ziel, wenn bei Antragstellung eine Zahnlücke existiert. Generell ist es möglich. Dabei gilt: je weniger Zähne fehlen, desto höher ist die Chance, eine Zahnzusatzversicherung zu finden, die ohne Einschränkungen die fehlenden Zähne mitversichert. Die Continentale oder die Württembergische bieten Tarife, bei denen ein fehlender Zahn ohne Probleme mitversichert ist. Andere Tarife geben Ihnen die Möglichkeit, sogar mehrere Zahnlücken in den Versicherungsschutz einzubeziehen – dafür fordern Sie jedoch einen Ausgleich für das Risiko, das die Gesellschaft eingeht.

4.1 Risikozuschlag für Zahnlücke

Eine Art des Ausgleichs ist ein monetärer Risikozuschlag pro fehlendem Zahn. Die Höhe des Risikozuschlages richtet sich nach Art und Umfang der Leistung der Zahnzusatzversicherung. Übernimmt die Gesellschaft 100 Prozent der Kosten für teure Zahnersatzmaßnahmen, ist der Risikozuschlag pro fehlendem Zahn dementsprechend höher, als wenn die Gesellschaft nur 50 Prozent Kostenübernahme tariflich zusagt.

Die Allianz Zahnzusatzversicherung berechnet in der Tarifreihe MeinZahnschutz einen Zuschlag von 20 Prozent pro Zahn. Überlegen Sie sich, in Zukunft die Zähne durch ein teures Implantat ersetzen zu lassen, ist der Risikozuschlag oftmals eine gute Investition.

4.2 Anpassung der Leistungsstaffel bei fehlenden Zähnen

Die Leistungsstaffel oder Summenstaffel begrenzt die Leistung der privaten Zahnzusatzversicherung in den ersten Jahren der Vertragslaufzeit. Es wird dabei auch von den ‚Höchstgrenzen während der ersten Jahre‘ gesprochen. Wird eine Zahnzusatzversicherung mit bereits fehlenden Zähnen abgeschlossen, verändern manche Gesellschaften diese Leistungs- oder Summenstaffel.

Eine Möglichkeit ist es, die Leistungsstaffel zu verlängern. Das bedeutet, dass eine Begrenzung der tariflichen Leistung auf einen längeren Zeitraum angewendet wird. So macht es die Continentale CEZE oder CEZP-u. Die Alternative ist es, die Höchstgrenzen während der ersten Jahre zu reduzieren. Die Barmenia Zahnzusatzversicherung akzeptiert bei Vertragsabschluss bis zu einem fehlenden Zahn. Ab dem zweiten fehlenden Zahn erfolgt eine Reduzierung der Höchstgrenzen für Zahnersatz während der ersten Jahre um 50 Prozent. Wenn Sie vorerst nicht planen, die Zahnlücke versorgen zu lassen, ist diese Variante eine gute Option.

 

6. Zahnzusatzversicherung für fehlende Zähne bei angeratener oder beabsichtigter Behandlung

Bei einer bereits angeratenen oder beabsichtigten Zahnersatzmaßnahme gelten andere Spielregeln. In den Gesundheitsfragen wird durch die Gesellschaften abgefragt, ob eine Behandlung angeraten, laufend oder beabsichtigt ist. Wer dies bejaht, wird entweder abgelehnt oder die angeratene Behandlung wird von den tariflichen Leistungen ausgeschlossen.

Wenn Sie eine Zahnzusatzversicherung für fehlende Zähne bei bereist angeratener Zahnersatzmaßnahmen suchen, dann ist die Tarifauswahl sehr eingeschränkt. Das brennende Haus versichert keiner gerne. Passen Sie daher genau auf, was Sie abschließen und was gemäß den Vertragsbedingungen in den Leistungen enthalten ist.

6. Fazit: Lohnt sich eine Zahnzusatzversicherung für fehlende Zähne?

Ob es sich lohnt, hängt letztendlich von Ihren Vorstellungen der zukünftigen Versorgung der Zahnlücke ab. Wollen Sie später einmal ein teures Implantat einsetzen lassen, lohnt sich die Mitversicherung eines fehlenden Zahns. Legen Sie darauf keinen Wert und tendieren zur Regelversorgung, dann könnte der Preisaufschlag nicht gerechtfertigt sein.

Achten Sie bei der Auswahl der Zahnzusatzversicherung nicht nur darauf, ob die aktuell existierende Zahnlücke mitversichert werden kann, sondern betrachten Sie das Gesamtpaket der Versicherung. Nutzen Sie dafür unseren Ratgeber, wie Sie die individuell sinnvollste und beste Zahnzusatzversicherung finden. Es bringt Ihnen nichts, wenn Sie teuer die Zahnlücke mitversichern, die restlichen Leistungen des Tarifs aber nicht zu Ihren Bedürfnissen und Wünschen passen.