Zahnzusatzversicherungen - welche lohnt sich in 2025?

Zahnzusatzversicherung Finanztest von Stiftung Warentest

Stiftung Warentest veröffentlicht jedes Jahr aufs Neue den Finanztest Zahnzusatzversicherung Test. Dabei kommen von Jahr zu Jahr mehr Tarife mit Bestnoten für die Zahnversicherungen hinzu. 2016 gab es für die Redakteure von Finanztest noch einen eindeutigen Testsieger. 2020 waren es bereits zwölf Tarife, 2024 stieg die Anzahl auf nunmehr 35 Tarife mit Bestnoten im Test für Zahnzusatzversicherungen. Doch woran liegt das? Nach welchen Kriterien vergibt Stiftung Warentest seine Tarifnoten? Werden die Bewertungskriterien weicher? Oder sind die Zahnzusatzversicherungen wirklich allesamt Testsieger und unterscheiden sich nicht mehr?

 35 Testsieger Zahnzusatzversicherung

Beim aktuellsten Test durch Stiftung Warentest finden die Versicherer auf dem Markt Berücksichtigung, deren Angebote allen, die in der gesetzlichen Krankenkasse versichert sind, offenstehen. Nicht berücksichtigt werden somit Tarife, die nur Mitgliedern bestimmter Krankenkassen vorbehalten sind. In der aktuellsten Ausgabe des Finanztest 08/2024 wurden durch Stiftung Warentest insgesamt 287 Tarife in den Test für Zahnzusatzversicherungen einbezogen. Gleich 35 Tarife erhielten von Stiftung Warentest die Tarifnote 0,5.

Die Gewinner unter den Zahntarifen unterscheiden sich in vielen Punkten voneinander. Sowohl hinsichtlich Preis als auch Leistung. Die günstigste Zahnzusatzversicherung kostet im Alter von 33 Jahren gerade einmal 13 Euro, während der teuerste Tarif mit 52 Euro für die Zahnzusatzversicherung zu Buche schlägt. Beide Tarife erhalten von Stiftung Warentest die Note 0,5 – somit muss es gravierende Unterschiede bei den Leistungen und den Versicherungsbedingungen geben.

Für den 33 Jahre alten Modellkunden von Stiftung Warentest liegt der Fokus bei Leistungen im Bereich Zahnersatz. Genau hier liegt der Knackpunkt beim Test der Zahnversicherungen: in der Einschränkung der Bewertung auf einen Teilbereich der möglichen zahnärztlichen Behandlungsmaßnahmen. Dadurch werden unterschiedliche Tarife mit unterschiedlichen Preisen für die Zahnzusatzversicherung und unterschiedlichen Leistungsinhalten zu gleichwertigen Testsiegern gekürt.

Ist das nun falsch? Nein, wenn Sie als Kunde sich mit dem Testkunden für die Zahnversicherung identifizieren können und Ihr Schwerpunkt auf Leistungen für Zahnersatz liegt. Dann entspricht der Finanztest Ihren Bedürfnissen und Sie können nahezu frei aus den 35 Testsiegern wählen. Dies ist teilweise darauf zurückzuführen, dass die Versicherungsgesellschaften ihre Tarife für Zahnersatz in den letzten Jahren erheblich verbessert haben. Viele der Versicherungen bieten Kostenübernahmen bis zu 100 Prozent an. Daher auch die Fülle an Spitzennoten im aktuellen Finanztest.

Expertentipp: Verlassen Sie sich nicht nur auf Stiftung Warentest

Die Zahnzusatzversicherung ist ein sehr komplexes Thema. Denn Zahnersatz kann teuer werden, weshalb es für Verbraucher umso wichtiger ist, gut abgesichert zu sein. Doch wenn die Versicherung im Leistungsfall nicht die erwarteten Summen für Zahnbehandlungen erbringt, kann schnell der finanzielle Engpass für Versicherungsnehmer folgen. Um dies zu verhindern, möchten Verbraucher sich umfangreich über die Zahnzusatzversicherung informieren. Und dafür bietet Stiftung Warentest eine gute Anlaufstelle.

Stiftung Warentest und Finanztest prüfen regelmäßig eine Vielzahl an Zahnzusatzversicherungen und aktualisieren jährlich ihre Testsieger. Allerdings legt das Verbraucherportal seinen Fokus auf „Zahnersatz“. Alle Tarife bieten hier ungefähr gleichen Leistungen für Zahnersatzmaßnahmen mit Implantaten, Brücken und Prothesen. Andere kostspielige Maßnahmen wie Zahnerhalt und Prophylaxe finden bei den Tests für Zahnzusatzversicherungen keine Berücksichtigung. Leistungsbegrenzungen in den ersten Jahren, Wartezeiten, Annahmerichtlinien der Zahnversicherung etc., dürfen Sie als Versicherungsnehmer ebenfalls nicht außer Acht lassen. Selbst in den Versicherungsbedingungen und der Regulierungspraxis gibt es Unterschiede, die Stiftung Warentest nicht die Beurteilung der Zahnversicherung einbezieht.

Testkriterien bei Stiftung Warentest: Vor- und Nachteile

Die Bewertung von Stiftung Warentest erfolgte anhand fünf verschiedener Kriterien mit unterschiedlicher Gewichtung. Die Regelversorgung wird dabei deutlich geringer bewertet als die Versorgung nach der Gebührenordnung für Zahnärzte (privatärztliche Bestandteile der Abrechnung). Diese Kriterien werden beim Finanztest angelegt:

Vorteile bei Finanztest / Stiftung Warentest

• 100 % Kostenübernahme für hochwertigen Zahnersatz
• Teuerste Behandlungsform beim Zahnarzt ist hervorragend abgesichert

Nachteile bei Stiftung Warentest / Finanztest

• Durch 35 Testsieger keine echte Empfehlung für Verbraucher
• Leistung für Zahnerhalt, -behandlung und Kieferorthopädie wird nicht berücksichtigt
• Tarife mit Preis-/Leistungsverzeichnis erscheinen unter den TOP – Tarife
• Annahmekriterien bei fehlenden Zähnen oder laufender Behandlung werden nicht berücksichtigt
• Hervorragende Tarife gehören nicht zu den Testsiegern, weil nur 90% im Bereich Zahnersatz übernommen wird

Individuelle Anforderungen an den Versicherungsschutz

Grundsätzlich lassen sich die Testergebnisse des Zahnzusatzversicherung Tests von Stiftung Warentest nicht verallgemeinern. Nicht nur in Bezug auf die unterschiedlichen Anforderungen, die jede Person an ihren Versicherungsschutz hat. Auch ist immer die Ausgangssituation individuell. Denn das Verbraucherportal berücksichtigt bei seinen Tests bspw. keine Annahmerichtlinien. Demzufolge kann ein Tarif der Zahnzusatzversicherung mit einem oder mehreren fehlenden Zähnen möglicherweise nicht abgeschlossen werden. Bestenfalls mit einem Risikozuschlag, der den Beitrag deutlich in die Höhe treiben kann.

Auch gibt es Tarife wie den Zahn Prestige-Tarif der Bayerischen, die bei fehlenden Zähnen geringere Erstattungssummen vorsehen. Angesichts dessen sind die Empfehlungen der Zahnzusatzversicherung von Stiftung Warentest nicht für jede Person geeignet.